Peter Bulke/ Die Badische Zeitung brachte am 20. 09. dazu ein interessantes Interview mit einem damaligen Freiburger Studenten namens Thomas Rieckmann. Er war einer der Gründungsmitglieder des Landesverbandes. „Die Rettung der Natur war für mich eine politische Aufgabe“, sagt er. Kommunistische Gruppen seien damals noch schwach gewesen und seien erst nach Gründung der Bundespartei einflussreich geworden. Th. Rieckmann erwähnt auch kurz eine Versammlung in Freiburg mit dem Redner August Haußleiter, dem Vorsitzenden der AUD.
Zu ergänzen ist, dass die Kleinpartei „Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher“ (AUD) das Hauptziel eines vereinigten, neutralen, von West und Ost unabhängigen Deutschlands hatte. Bei der Bundestagswahl 1976 erhielt sie in Freiburg jeweils 0,6 % der Erst- und Zweitstimmen. Von den jungen Männern (18 bis 24 Jahre) in Freiburg wählten deutlich mehr, nämlich 3,1 bzw. 2,6 % die AUD. Die Parteizeitung „Die Unabhängigen“ wurde später die Parteizeitung der GRÜNEN. Auf derem ersten Bundesparteitag im Jahr 1980 wurde Haußleiter gestürzt.
Ein sehr engagierter Aktivist in der Anfangszeit der GRÜNEN in Freiburg war der Medizinstudent Holger S. Immer wieder bot er im Stadtzentrum allein hinter einem langen Tisch zahlreiche Schriften zu Umweltthemen an. Gleichzeitig war er sehr nationalbewusst. Beides gehörte für ihn untrennbar zusammen. Kontakte zur NPD in Freiburg waren für ihn kein Problem. Natürlich hielt er es nicht lange bei den GRÜNEN aus.
Dass die GRÜNEN bei der letzten Meinungsumfrage in Baden-Württemberg weiter zugelegt haben, hängt sicher mit den derzeitigen Klimaschutzdiskussionen zusammen. Das zweite – das unsympathische, teilweise sogar deutschfeindliche – Gesicht dieser Partei tritt dadurch sehr in den Hintergrund.