Angeblich weniger Arbeitslose in der Region Freiburg

Die Arbeitsagentur für Arbeit in Freiburg gibt bekannt, dass im Oktober 2021 die Anzahl der arbeitslosen Menschen in Freiburg rückläufig sei. Ist das so korrekt oder lediglich eine Meldung, die so nicht stimmen kann?

Die Arbeitslosenquote lag im Oktober in ganz Freiburg bei 3,5%. Im Oktober meldeten sich in Freiburg 12.958 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 919 weniger als im Monat September. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre sank die Quote um 0,4 Punkte auf jetzt 2,3 Prozent. Damit setzt sich der positive Trend am Arbeitsmarkt fort.

Bei der Arbeitslosenstatistik wird sehr stark getrickst, z.B. werden Menschen, die sich in Maßnahmen der Arbeitsagentur befinden, nicht in der Statistik geführt. Des weiteren werden auch Menschen, die Aufstocker sind, nicht in die Statistik aufgenommen. Gerade während der Corona-Krise gibt es viele Menschen, die in Kurzarbeit sind, auch diese Gruppe wird nicht in der Statistik mitgeführt.

Die Änderung hatte der ehemalige Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) im Jahr 2008 vorangetrieben. Die Zahl der Arbeitslosen sank pünktlich vor dem Bundestagswahlkampf 2009. Schon vorher haben Politiker immer wieder durch Gesetzesänderungen die Berechnungsgrundlage verändert. Ein Jahr vor der Bundestagswahl 2005 wurde unter Wolfgang Clement (SPD) – damals Arbeitsminister – eine neue Zeile ins Sozialgesetzbuch hinzugefügt. Seitdem gelten „Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen” nicht mehr als arbeitslos. Diese Änderung ist dreist und gibt kein korrektes Bild ab. Seit 2015 stieg die Zahl der Leute, die nicht als Arbeitslose gewertet wurden, sogar kontinuierlich an, von rund 870.000 auf mittlerweile über 1 Million Personen.