Antikriegstag in Freiburg

Peter Bulke/   Zunächst ist eine erfreuliche Feststellung zu vermelden: Die evangelische Kirche in Freiburg hat sich nicht mehr am 1. September an dieser jährlichen Gedenkveranstaltung des äußersten linken politischen Spektrums beteiligt. Das ist wichtig für das Ansehen der Kirche. 2019 war sie durch den Schuldekan Christian Stahmann (wie auch schon 2018) mit einem Referenten vertreten. Seinem damaligen Redebeitrag konnten normal denkende Bürger aber durchaus zustimmen, als er die Kündigung des INF-Vertrages durch die USA und infolge davon auch durch Russland bedauerte und sich gegen die Stationierung von US-Atomwaffen ausgesprochen hatte. In diesem Jahr übermittelte Michael Moos, Stadtrat der Linken Liste, ein angebliches Grußwort der Stadt für den OB Martin Horn. Ob der diesbezügliche Hinweis wirklich ganz korrekt war, darf zumindest bezweifelt werden. Ein Stadtrat irgendeiner politischen Gruppierung hat mit der Stadtverwaltung wenig zu tun. Jedenfalls trat Herr Moos als zusätzlicher Redner zu den drei Hauptreferentinnen auf. Diese vertraten den DGB bzw. die VVN-Bund der Antifaschisten und das Freiburger Friedensforum. Moos sprach gleich von zwei von Deutschland entfesselten Weltkriegen, eine primitive Formulierung, die der komplexen Wahrheit nicht gerecht wird. – Treffpunkt war wie üblich das mit einem Blumengebinde versehene Denkmal für die Opfer der NS-Zeit am Rotteckring (Foto).

Die Badische Zeitung nannte am 2. 9. schon in der Überschrift ganz richtig einen gemeinsamen Inhalt der Redebeiträge: „Beim Gedenken zum Antikriegstag am 1. Sept. wandten sich gestern alle gegen den wachsenden Rechtsextremismus.“ Die Behandlung dieses Themas gehört zwar grundsätzlich zu den Lieblingsbeschäftigungen linker Gruppierungen, aber weil sich kürzlich vor dem Reichstagsgebäude etliche Demonstranten mit schwarz-weiß-roten Fahnen geschickt in Szene gesetzt haben, hat die immer wieder zu vernehmende unsinnige Behauptung, dass unsere Demokratie durch den Rechtsextremismus gefährdet sei, noch mehr um sich gegriffen. Wirklich schädlich für unseren Staat ist aber, dass die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der zahlreiche Lehrer angehören, die Aktion „Schulfrei für die Bundeswehr“ mitbetreibt; denn damit arbeitet sie gegen  eine staatliche Einrichtung. In Freiburg warb sie mit einem großen Transparent. Vertreten waren noch etliche weitere Gruppierungen. Natürlich wollte auch die in Freiburg sehr aktive MLPD mit dabei sein. Ihre Forderungen waren  vor allem ein Verbot „faschistischer Organisationen“ und ein „Recht auf Flucht“. Letztere Formulierung bedeutet nichts anderes als ein Recht auf Migration.