Antikriegstag in Freiburg

Peter Bulke/   Das obige Foto vom 02. 09. in Freiburg zeigt, dass es auf einer politisch weit links orientierten Veranstaltung durchaus Forderungen geben kann, die auch von Patrioten unterstützt werden. Es geht darum, dass die US-Atomwaffen endlich aus Deutschland abgezogen werden sollten.

Zu dem Treffen hatte das Freiburger Friedensforum, der DGB Freiburg, das Rüstungsinformationsbüro, der Bund der Antifaschisten und auch die Friedensgruppe der evangelischen Kirche in Freiburg eingeladen. Natürlich waren auch Fahnen der Partei DIE LINKE und der MLPD zu sehen. Für das Ansehen der ev. Kirche wäre es besser gewesen, sich nicht an dieser einseitig ausgerichteten Veranstaltung zu beteiligen. Allerdings muss man dem Schuldekan Christian Stahmann zustimmen, als er die diesjährige  Kündigung des INF-Vertrages durch die USA – und in der Folge davon auch durch Russland – bedauerte und sich gegen die Stationierung von US-Waffen in Deutschland aussprach.  Hauptredner war der bekannte Rüstungskritiker Jürgen Grässlin. Er ist in Freiburg Realschullehrer und Mitglied der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)“ Im vergangenen Jahr hatte er auf einer Versammlung der GRÜNEN in Bad Krozingen die AfD Rattenfänger genannt. Sehr bekannt geworden ist er vor allem durch seine Aktivitäten gegen Waffenexporte der Fa. Heckler und Koch in Nicht-NATO- und Nicht-EU-Staaten.   Jetzt nahm er sich die Fa. Litef in Freiburg vor, die auf dem Gebiet der Militärelektronik arbeitet.  „Litef ist Freiburgs tödlichstes Unternehmen“ und „Wir sind nicht in einer Friedensstadt Freiburg“, sagte er. Grässlin will mit Vertretern der IG-Metall, die in dieser Firma tätig sind, Druck ausüben. Ebenso appellierte er an Oberbürgermeister Horn um Unterstützung.  – Zwischen den Wortbeiträgen ließ der Staufener Liedermacher Wolfgang Gerbig mit lautem Gebrüll Hassgesänge (gegen „Rassismus“ u.a.) ertönen.

Anmerkungen: Jeder Staat hat das Recht auf eigene Verteidigungsstreitkräfte, verfügt aber meistens nicht über eine entsprechende Rüstungsindustrie. Ein internationaler Handel mit Waffen ist deshalb üblich. Deutschlands Rüstungstechnik hat auch nach dem 2. Weltkrieg auf einigen Gebieten internationales Ansehen erlangt. Der deutsche Rüstungsexport ist allerdings gemessen am Wert des gesamten Exports sehr bescheiden, wird aber immer wieder hochgespielt und zum Schaden einiger Unternehmen zusätzlich behindert. Es wäre unvernünftig, noch mehr Exportanteile freiwillig anderen Volkswirtschaften, insbesondere dem Rüstungsriesen USA, zu überlassen. – Natürlich gibt es Krisengebiete, die nicht beliefert werden sollten.