Peter Bulke/ Der Begriff Hysterie ist hier durchaus gerechtfertigt. Er bezeichnet eine übertriebene, unangemessene Erregung über meistens relativ harmlose Verhaltensweisen und Äußerungen. Für die Zeitung „Der Sonntag“ war am 14. 06. der angebliche alltägliche Rassismus das Hauptthema. Berichtet wurde, dass auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg zahlreiche „People of Colour“ von erlebtem Alltagsrassismus erzählt hatten. Natürlich gibt es auch in Deutschland rassistische Vorfälle. Wie sollte es anders sein? Man kann auch annehmen, dass es Personen fremder Abstammung etwas schwerer haben, z. B. eine Wohnung zu finden. Aus eigener Erfahrung ist zu berichten: Ende der 90-er Jahre hatte die Badische Zeitung den vollen Wortlaut für eine Kleinanzeige zwecks Verkaufs einer Wohnung abgelehnt. Ursprünglich sollte es im Text heißen: „. . . an eine deutsche Familie mit Kindern . . .“.
Das Wort „deutsche“ musste fortgelassen werden. Natürlich hatte diese „wichtige“ Kleinigkeit schließlich keine Auswirkung gehabt. Denn man konnte ja trotzdem entscheiden, welches Interessentenpaar die Wohnung bekam. Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Bewerberauswahl war neben der vielfachen Benachteiligung der Familien mit Kindern auch die Zugehörigkeit zum eigenen Volk. Diesen Gesichtspunkt gleich als fremdenfeindlich zu bewerten, ist schlicht falsch, auch wenn man natürlich in jeder Gesellschaft Personen finden kann, denen Gefühle der Mitmenschlichkeit abhanden gekommen sind. Angesichts der großen Teilnehmerzahl an den Antirassismus-Demonstrationen dürfte es für Migranten nicht sehr schwer sein, bei irgendwelchen Bewerbungen auf ein offenes Ohr zu stoßen.
Die Zeitung geht auch auf die 2006 eingerichtete Antidiskriminierungsstelle in Berlin ein. Seit 2015 habe sich die Zahl der gemeldeten rassistischen Fälle mehr als verdoppelt. Die Zahl von ca. 1.200 pro Jahr sollte allerdings angesichts von etlichen Millionen Nichteuropäern in Deutschland nicht gerade ein Grund zu großer Aufregung sein, zumal in den Medien immer wieder auf Beschwerdemöglichkeiten hingewiesen wird. Und sicherlich sind viele antirassistische Aktivisten daran interessiert, dass möglichst viele Fälle zusammenkommen, damit die Hysterie angeheizt wird.