„Auf jeden Fall wird Frankreich von einer Frau regiert werden, entweder von mir oder von Frau Merkel“, sagte Marine Le Pen am 03. 05. Sie wollte damit ihren Konkurrenten Emmanuel Macron als künftigen Vasallen unserer Kanzlerin hinstellen. Wenn auch ein Sieg Le Pens so gut wie ausgeschlossen schien, so ist das Wahlergebnis von 34 % nicht zufriedenstellend. Vermutlich wäre es besser ausgefallen, wenn Frau Le Pen sich nicht so EU-feindlich geäußert hätte und sie bei dem letzten Wortwechsel mit ihrem Konkurrenten ihre sprachliche Aggressivität gezügelt hätte.
Wir freuen uns aber, dass Marine Le Pen in unserer elsässischen Nachbarschaft weit überdurchschnittlich abgeschnitten hat, und zwar im gesamten Gebiet Oberrhein (Haut Rhin) mit 42 % und 27 % im ersten Wahlgang. Bei der Regionalwahl im Dezember 2015 hatte dort der Front National 37 % geholt. In Wittenheim (auf der Höhe Neuenburgs liegend) erzielte Frau Le Pen 51 % und im 1. Wahlgang 35 % und im westlich davon gelegenen Wittelsheim 56 % und im 1. Wahlgang 39 %. In den größeren Städten gab es im Durchschnitt schlechtere Ergebnisse als in kleinen Ortschaften. Es ist zu hoffen, dass möglichst viele Bürger in unserem Südbaden angeregt werden, den Elsässern nachzueifern. Anzumerken ist noch, dass Marine Le Pen nicht im Elsass am erfolgreichsten war, sondern großflächig im Nordwesten Frankreichs, z. B. in Calais mit 57 % und 37 % im 1. Wahlgang.
Peter Bulke