
Von Benjamin / Ob in Hamburg, Stuttgart, Frankfurt oder Darmstadt: „Die Radentscheide kommen in Fahrt“, jubelt die Internetseite des allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. „In Städten werden die Probleme durch den motorisierten Verkehr immer deutlicher. Dem Autoverkehr werden massiv Flächen bereitgestellt. Radfahrende und alle, die zu Fuß gehen, werden an den Rand gedrängt. Das wollen immer weniger Menschen hinnehmen.“
Demnach soll Freiburg wesentlich freundlicher sein in Bezug auf die Fahrradfahrer. Die Stadt soll bis zum Jahr 2025 15 Kilometer Fußwege modernisieren, sowie mehr Flächen für Fahrradfahrer bereitstellen und dafür Flächen, die zuvor dem motorisierten Verkehr zur Verfügung standen, zur Verfügung stellen, über 3.000 Quadratmeter. Auch will die Stadt Freiburg bis zum Jahr 2025 mindestens über 10 Kilometer bestehenden Radweg auf nutzbare Mindestbreite von 2,5 Metern je Fahrtrichtung errichten.
Es ist schon mal als positiv zu bewerten, dass die Stadt einen Bürgerentscheid dazu starten möchte. Die Bürger vorher zu einem wichtigen Thema zu fragen ist positiv, das stärkt die Demokratie und schwächt die Politikverdrossenheit.
Ab März kommenden Jahres will die Initiative Unterschriften der Wahlberechtigten sammeln, die ein Bürgerbegehren unterstützen, das wiederum zum Bürgerentscheid führt. Mit einem Bürgerentscheid sei im Jahr 2021 zu rechnen, man vermutet zusammen mit der Landtagswahl 2021 im März.
Natürlich ist es zu begrüßen, wenn man sich für den Fuß- und Radverkehr einsetzt, aber hier muss auch ganz klar als Contra-Punkt genannt werden, dass zum Beispiel Radwege mit Mindestbreite von 2,5 Metern pro Richtung gefordert werden. Das würde an vielen Stellen heißen, Bäume abzuholzen. Innerhalb der Stadt müsse man auf begrenztem Raum dem Fuß- und Radverkehr, aber noch zahlreichen anderen Gruppen, Bedürfnissen und Vorgaben gerecht werden – in der Kompromisslosigkeit des Radentscheid-Papiers ginge das kaum, sagt Freiburgers Baubürgermeister Martin Haag.