Peter Bulke/ Demokratische Parteien sind bekanntlich keine monolithischen Blöcke. Es gibt verschiedene Politikbereiche und nicht jedes Mitglied kann natürlicherweise dazu nicht die gleichen Ansichten haben. Das belebt die innerparteiliche Demokratie. Programmatische Aussagen unterliegen deshalb gelegentlich einem Wandel. Denken wir nur an jüngste Berichte über die vernünftig gewordene Haltung der dänischen Sozialdemokraten zur Migrationspolitik. Das zweite sehr wichtige Thema unserer Zeit ist der Umweltschutz, einschließlich des Klimaschutzes. In diesem Zusammenhang soll auf einen kürzlichen Kommentar des AfD-Kreistagsabgeordneten des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald, Volker Kempf, in der JUNGEN FREIHEIT hingewiesen werden. Anlass für diesen Kommentar war ein Vorstoß aus der Jungen Alternative in Berlin mit der Forderung, dass sich die AfD anders als bisher mit Klimawandel und Umweltschutz auseinandersetzen sollte.
Kempf: „Zu sehr identifiziert die AfD alles, was mit Ökologie zu tun hat, mit den Linksgrünen. Sie muss als politische Vereinigung auch nicht entscheiden, welche Klimatheorie stimmt. . . . Jedes ökologische Wundermittel entpuppt sich bei genauem Hinsehen als nebenwirkungsreich, sei es die Windindustrie oder die E-Mobilität. Kritik allein genügt aber nicht; der Wille zum Frieden mit der Natur muss ebenfalls glaubhaft rüberkommen. Die Deutschen sind ein naturverliebtes Volk. Das muss eine kleine Volkspartei beachten. . . . Warum nicht das neue Grün?“
Neben dem Klimaschutz sollte also der gesamte Umwelt- und Naturschutz einen sehr hohen Rang einnehmen. (Zum obigen Foto: für den großen, dicht bebauten Freiburger Stadtteil Rieselfeld ist das angrenzende waldreiche Naturschutzgebiet von unschätzbarem Wert.) Die gelegentlich vernehmbare negative Haltung der AfD zum Klimaschutz wurde sogar als ein Argument für die Nichteinladung dieser Partei zur Podiumsdiskussion auf dem evangelischen Kirchentag verwendet. In dem am 19. 06. in der Badischen Zeitung veröffentlichten Interview sagte der Kirchentagspräsident Hans Leyendecker: „Wir sehen nicht, was die AfD z. B. zum Thema Klimawandel sagen könnte. Sie behauptet entgegen aller Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern, dass der Klimawandel nicht von Menschenhand gemacht ist.“
Hoffen wir, dass sich bald konstruktive Gedanken zu diesem Thema durchsetzen.