Peter Bulke/ Die Partei beruft sich auf den von der Organisation Open Doors jährlich erstellten Weltverfolgungsindex
Das Bild zeigt einen Ausschnitt (vor allem Vorderasien) aus der Weltkarte, die für das Jahr 2022 von Open Doors erstellt wurde. Diese Organisation verfügt nach eigenen Angaben über ein weltweites Netzwerk von Kontakten in über 70 Ländern. Die Staaten mit besonders hohen Verfolgungspunkten sind auf der Karte rot. Weltweit gehören 11 Länder in diese Gruppe. In den gelb gefärbten Ländern ist die Verfolgung bzw. Diskriminierung weniger stark. Der Begriff Verfolgung bezieht sich nicht allein auf staatliche Verfolgung, sondern es geht auch um unterschiedlichste Arten von Gewalt und Diskriminierung in allen Lebensbereichen. Die Nummer vor den Landesnamen auf der Karte gibt an, welchen Platz nach der Zahl der Verfolgungspunkte das Land unter insgesamt 50 Ländern einnimmt. Den 1. Platz hat das kommunistische Nordkorea. Ansonsten stehen hauptsächlich Länder mit überwiegend muslimischer Bevölkerung vorne.
Die christliche Wochenzeitschrift IDEA (Nr. 5/2023) berichtet über einen AfD-Antrag im Bundestag: Der AfD-Abgeordnete Jürgen Braun stellte am 27. 01. 23 einen Antrag zur Einführung eines internationalen Tages gegen die Christenverfolgung. Christen seien die weltweit am stärksten verfolgte Religionsgruppe. Die UN habe den 15. 03. zum internationalen Tag zur Bekämpfung der Islamfeindlichkeit erklärt. Deshalb sei seine Forderung überfällig. Als Datum schlug er den 15. 02. vor. An diesem Tag habe im Jahr 2015 die Terrormiliz IS ein Video mit der Enthauptung von 21 Christen veröffentlicht, die sich als Wanderarbeiter in Libyen aufgehalten hätten und dort den islamistischen Terroristen in die Hände gefallen seien. Auch in kommunistischen Staaten gebe es Christenverfolgung.
Der SPD-Abgeordnete Falko Droßmann meinte dazu, die AfD nutze das Leid der Verfolgten für ihre eigene dunkle Ideologie aus. Die gegen alle Muslime gerichtete Politik der AfD könne zu Gegenreaktionen fundamentalistischer Muslime führen wegen angeblicher Islamophobie des Westens. Thomas Rachel, CDU/CSU, sagte, die AfD blende bewusst aus, dass auch Angehörige anderer Religionen verfolgt werden. Man dürfe nicht eine Opfergruppe gegen die anderen ausspielen. Mit dem Stephanustag am 26. 12. gebe es bereits einen Gedenktag für verfolgte Christen. Ein extrem vereinfachender Redebeitrag kam von dem FDP-Mann Peter Heidt: Verfolger kämen aus allen Religionen. Stimmen von SPD und den Grünen bezweifelten Angaben von Open Doors. – p.bulke@web.de