Peter Bulke/ Obige Überschrift entstammt einem Leserbrief aus Teningen, der am 5. 7. in der Badischen Zeitung erschien, und zwar im Hinblick auf die Äußerung der Präsidentin der EU-Kommission von der Leyen, die das in Ungarn verabschiedete Anti-LBGTQ-Gesetz als Schande bezeichnet hatte (siehe unseren Text Vorbild Ungarn vom 3. 7.). Bei der „wirklichen Schande“ geht es um folgendes: Am 23. Juni hat das EU-Parlament über den Matic-Bericht abgestimmt und ihn mehrheitlich befürwortet. Matic ist ein kroatischer Sozialist, der mit seinem Bericht die Kompetenz der EU in Bezug auf Abtreibungen ausweiten und Druck auf die Mitgliedstaaten ausüben möchte. Entscheidungen über das Recht auf Abtreibungen liegen (noch) in der Kompetenz der Einzelstaaten. Das Abartige am Matic-Bericht liegt darin, dass das Recht auf Tötung Ungeborener als Teil des Rechts auf sexuelle und reproduktive Gesundheit bezeichnet wird. Ein Grundrecht auf Gesundheit liegt durchaus in der Kompetenz der EU. Der Matic-Bericht fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die der Tötung Ungeborener im Wege stehen könnten.
Die katholische deutsche Bischofskonferenz hatte den Matic-Bericht bereits zuvor kritisiert. Enttäuschend ist, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf Anfrage der Zeitschrift IDEA mitgeteilt hat, dass keine Äußerung zum Matic-Bericht geplant sei. Von den deutschen EU-Abgeordneten haben die Mitglieder der CDU/CSU (27) und der AfD (10) und ein Unabhängiger dagegen gestimmt. Diesen 38 Gegenstimmen stehen 51 Befürworter aus Deutschland gegenüber.
Obiges Foto zeigt das Werbesymbol einer der lobenswerten Initiativen, die für das Lebensrecht Ungeborener eintreten: Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur (DVCK) e.V. in Frankfurt am Main. Erwähnenswert sind u. a. auch die Stiftung Ja zum Leben in 59872 Meschede und die Aktion Lebensrecht für Alle (ALFA) in Fulda.