Diskussion um Freiburger Burschenschaften

Peter Bulke/   Freiburger „Antifaschisten“ finden  immer wieder Beschäftigung. Am 17. 11. protestierten sie gegen eine Festveranstaltung dreier Freiburger Burschenschaften. Wie die Badische Zeitung zuvor berichtet hatte, hatte die Stadtratsfraktion Unabhängige Liste von OB Horn gefordert, das Historische Kaufhaus nicht für die Feier zu vermieten. Das kam aber schon aus rechtlichen Gründen nicht infrage. Das Verhalten der Linkskräfte zeigt zweierlei:  fehlendes demokratisches Bewusstsein und eine asoziale Haltung; denn am 17. 11. musste auf Kosten der Allgemeinheit vor dem Historischen Kaufhaus  eine große Anzahl von Polizisten die Ordnung am Gebäude aufrechterhalten.

Das obige Foto zeigt das Historische Kaufhaus  ein bis zwei Stunden vor der Veranstaltung. Zu sehen sind die Fahnen der drei beteiligten Studentenverbindungen – von links: Frankonia, Teutonia und Saxo-Silesia. Die Festveranstaltung hatte einen außergewöhnlichen Grund. Sie erinnerte daran, dass vor 200 Jahren die „Freiburger Burschenschaft“ gegründet wurde. Sie war der Vorläufer der drei heutigen  Burschenschaften in Freiburg,  die ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden sind.  Ihre Wahlsprüche sind: „Ehre – Freiheit – Vaterland“ bzw. bei Saxo-Silesia „virtus – veritatis – vindex“ (etwa: Aufrichtigkeit ist der Schutz der Wahrheit).  Das historische Verdienst der Urburschenschaft ist ihr Kampf für die Freiheit und Einheit Deutschlands, gegen die Willkür der damaligen Fürsten. Nicht nur Burschenschaften, sondern auch die anderen Studentenverbindungen dienen der Persönlichkeitsbildung: demokratische Umgangsformen auf den Konventen, Übernahme von Verantwortung (in jedem Semester normalerweise Neuwahl der Funktionsträger) und Gemeinschaftsbewußtsein.  Wer sich mehr dafür interessiert, dem sei das folgende vor ca. zwei Jahren erschienene Buch empfohlen: Martin Dossmann: „Freiburgs Schönheit lacht uns wieder“ – Die Studentenverbindungen in Freiburg im Breisgau, WJK-Verlag, Hilden; ISBN 3-944o52-99-1.  Ihm sind auch die oben erwähnten Wahlsprüche entnommen.