Peter Bulke/ Die deutsch-französische Brigade feierte am 17. 09. mit der Stadt Müllheim ein Jubiläum: Vor 30 Jahren ist die Führung der zwei Jahre zuvor gegründeten Brigade nach Müllheim gezogen.
Zu der öffentlichen Eröffnungsfeier auf einem Platz im Stadtzentrum waren auch zahlreiche Soldaten angetreten, die anschließend, angeführt durch eine Musikkapelle der Bundeswehr, zurück zur Robert-Schumann-Kaserne marschierten. Die Wegstrecke war für den Autoverkehr gesperrt.
Vor zwei Jahren, anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Einheit, berichtete die Badische Zeitung: In der gesamten Brigade ist es der einzige Verband, der bis in die unteren Ränge binational gemischt ist. . . . Soldaten, die fließend Deutsch und Französisch sprechen, sind außerhalb der Kommandoebene seltener anzutreffen. Häufig verständigten sich die Soldaten auf Englisch. – Es sind deshalb Zweifel berechtigt, ob eine solche Durchmischung sinnvoll ist. Das Versorgungsbataillon (die Müllheimer Einheit) ist das binationale Gesicht der Brigade. So zitierte die BZ 2019 den damaligen Kommandanten des Bataillons. (Anmerkung: Die Brigade ist nicht nur in Müllheim stationiert, sondern hat mehrere Standorte.)
Die Veranstaltung am 17. 09. 2022 hat in vorbildlicher Weise dazu beigetragen, Kontakte der Zivilbevölkerung mit Soldaten und militärischen Einrichtungen zu fördern. Auf dem Kasernengelände waren u. a. zahlreiche Waffen unterschiedlichster Art ausgestellt, z. B. mehrere MG-Typen der Fa. Heckler und Koch oder auch die riesige Panzerhaubitze, über die in den Medien im Zusammenhang mit Waffenlieferungen an die Ukraine berichtet wurde. Auch die oben genannte Musikkapelle der Bundeswehr trat hier zwischendurch auf (siehe obiges Foto).
Durch die Abschaffung der Wehrpflicht wurde die Abkapselung des Militärs von der übrigen Gesellschaft begünstigt. Zugleich besteht bei uns eine weit verbreitete pazifistischen Grundhaltung in der Politik und in vielen Medien. Besonders widersinnig erscheint: Zahlreiche der meistens unter staatlicher Aufsicht stehenden Schulen lassen es seit Jahren nicht zu, dass Bundeswehroffiziere die Schüler im Rahmen des Unterrichts über die staatliche Einrichtung Bundeswehr informieren. Erfreulich ist folgende Nachricht: Am 30. 08. 2022 berichtete die BZ über das Ergebnis einer Eurobarometer-Umfrage vom Winter 2021/22. Danach gaben 74 % der Deutschen an, der Bundeswehr „eher zu vertrauen“. Dieses Ergebnis ist aber vermutlich durch den russischen Angriff auf die Ukraine positiv beeinflusst worden.