Peter Bulke/ Zeitungsgründer Dieter Stein aus Stegen bei Freiburg war 1982 als 15-jähriger in die Junge Union eingetreten, hatte sie aber schon zwei Jahre später aus Enttäuschung über die angekündigte, aber ausgebliebene politische Wende unter Helmut Kohl wieder verlassen. Er schloss sich später mit wenigen Freunden einer REP-Abspaltung des ehemaligen CSU-Politikers Handlos (FVP) an. Auf einer Zusammenkunft 1986 im Unterrichtsraum einer Freiburger Fahrschule stellte Dieter Stein seine neue Zeitung vor. Die geplante Anbindung an die Minipartei erschien allerdings nicht gerade als sinnvoll. Die FVP ging dann auch nach einem Wahlergebnis von 0,4 % bei der Landtagswahl 1986 in Bayern unter. Dieter Stein hatte eine zu radikale Entwicklung der REP unter Schönhuber, der das Buch „Ich war dabei“ geschrieben hatte, befürchtet. Wie aus obigem Foto zu sehen ist, war die Nr. 1 der neuen Zeitung für zwei Monate gemacht. Das Heftchen mit einer Auflage von 400 Stück hatte DIN-A-5-Format und lediglich 8 Seiten. Thematisch ging es in der 1. Ausgabe vorrangig um das Ziel der Wiedervereinigung. Die zweimonatige Erscheinungsweise blieb vorerst.
Doch Auflage und Bekanntheitsgrad wuchsen. Schon seit 1990 ist die JF im Zeitschriftenhandel erhältlich. Die Auflage lag bei 15.000. Die „Junge Freiheit-Verlag GmbH“ wurde gegründet. 1994 wurde die JF von einer Monats- zur Wochenzeitung. Nach einem nächtlichen Überfall auf die damalige Druckerei in Weimar gab es noch im gleichen Jahr einen Terroranschlag, bei dem das Druckgebäude in Weimar brannte. Täter wurden nicht gefasst! Seit 1995 ist der Sitz der Zeitung in Berlin. Dass sie überleben konnte, lag auch an den Kommanditbeteiligungen eines Teils der Bezieher. Probleme mit dem Verfassungsschutz gab es in NRW. Angeblich waren die Trennungslinien zwischen demokratischer und rechtsextremistischer Ausrichtung verwischt. Die JF klagte seit 1996 gegen die Erwähnung im Verfassungsschutzbericht in NRW. Erst 2005 hob das Bundesverfassungsgericht die Entscheidungen zweier Gerichte in NRW auf.
2020/2021 ist die Anzahl der verkauften Exemplare auf 31.000 gestiegen. Verglichen mit großen Zeitungen ist das nicht viel. Aber die JF hat einen sehr wichtigen Platz auf dem Zeitungsmarkt besetzt. Und vom vermehrt festzustellenden Rückgang gedruckter Zeitungsauflagen ist sie bisher verschont geblieben. Im Interesse Deutschlands ist Dieter Stein und der gesamten JF-Mannschaft auch für die Zukunft eine erfolgreiche Tätigkeit zu wünschen.