Benjamin / Am 27.07, letzte Sitzung des Freiburger Gemeinderates, wurde der Bau des zweiten Rathauses im Stühlinger beschlossen. Die Kosten belaufen sich auf 87 Millionen Euro. Die SPD und die Freien Wähler haben einen Bürgerentscheid vorgeschlagen, wurden aber heftig von den Freien Wählern kritisiert. Insbesondere Vertreter der Grünen kritisierten den Vorschlag als „Blanken Populismus“; was aber daran Populismus sein soll, werden wir wohl nie erfahren. Es wäre gut, wenn die Bürger bei solch einer hohen Summe abgestimmt hätten. Das ist Demokratie.
Die AfD ist gegen einen Neubau, weil die Kosten zu hoch sind und weil andere Projekte lieber gefördert werden sollten. Die Eishalle (Echte-Helden-Arena) ist seit ca. 2013 sanierungsbedürftig. Die Spiele der Eishockeymannschaft kann nur dort noch spielen, weil eine Ausnahmegenehmigung vorhanden ist. Das ist wahrlich ein Spiel mit dem Feuer, denn ein Neubau ist dringend erforderlich. Seit 2013 will die Stadtspitze Freiburg keinen Neubau genehmigen bzw. finanzieren. 2015 wurde die Flüchtlingskrise als Ausrede ins Spiel gebracht, seit März/April 2020 die Corona-Krise.
FW-Sprecher Johannes Gröger blieb bei seiner Haltung. Das Projekt sei sinnvoll, aber nicht jetzt und sowieso schöngerechnet. Die Stadtverwaltung will auch den zweiten Bauabschnitt durch Synergieeffekte finanzieren. Bezugsfertig soll er Ende 2025 sein. Er wird ebenso oval sein wie das vor vier Jahren fertiggestellte Zwillingsgebäude an der Fehrenbachallee. Auch viele Schulen und das Westbad sind Sanierungsfälle, wo kein Geld fließt.
Der Stadt Freiburg unter Oberbürgermeister Horn hätte ein Bürgerbegehren gut getan. Es hätte gezeigt, dass er eine demokratische Debattenkultur schätzt, aber die Stadtspitze will keine Demokratie, sondern den Neubau vollziehen.
Die Priorität, die Freiburg hier an den Tag legt, ist erschreckend. Der Schuldenberg steigt rasant, weil ein Leuchtturm nach dem anderen gebaut wird. Die Verwaltung wird aufgebläht, wie die ganze Stadt und irgendwann macht es Peng, und uns fliegt alles um die Ohren, weil die Stadt hoffnungslos verschuldet ist.