Peter Bulke/ Zunächst zum Wahlergebnis: Als Besonderheit steht der Erfolg der CDU im Vordergrund. Einer Umfrage zufolge hatten relativ viele CDU-Wähler erst in den letzten zwei Wochen vor der Wahl ihre Entscheidung getroffen. Offensichtlich wollte ein Teil von ihnen verhindern, dass die AfD als Sieger hervorgeht, wie es nach einer Umfrage möglich schien. Dafür spricht auch, dass von den Wählergruppen, die für den kräftigen Anstieg der CDU-Stimmen gesorgt haben, die vorherigen Nichtwähler an erster Stelle stehen. Das Ergebnis für die AfD ist trotz des Verlustes von 3,4 %-Punkten recht ordentlich, wenn man es bundesweit betrachtet. Allerdings hat sie von den bisherigen 15 Direktmandaten 14 an die CDU abgegeben. Nach Angaben der JUNGEN FREIHEIT vom 11. 06. (wovon auch das obige Foto stammt) wählten weiterhin Männer viel häufiger die AfD als Frauen. Das entspricht allen bisherigen Erfahrungen. AfD-Vize Chrupalla meinte, dass die AfD bei den bis zu 30-Jährigen die stärkste Partei geworden sei. Für die allerjüngsten Wähler stimmt das aber nicht, wenn man die Altersgruppe der 18- bis 30- Jährigen noch mal unterteilt. Dies entspricht auch ungefähr den Ergebnissen, die bei der Bundestagswahl 2017 in Freiburg in einigen Wahllokalen erhoben wurden. Hier war die AfD in der Gruppe Lehrlinge, Schüler und Studenten unterrepräsentiert, ebenso in der Gruppe Rentner und Pensionäre. Der deutliche Schwerpunkt der AfD-Wähler lag damals bei den vollzeitbeschäftigten Arbeitern.
Drei AfD-Aktivisten aus dem Freiburger Raum starteten am 15. Mai zu einem Dreitagesausflug nach Sachsen-Anhalt, um dort beim Wahlkampf zu helfen. Ziel war der Saale-Kreis, der direkt an Thüringen angrenzt. In etlichen Dörfern wurden Flugblätter und Zeitungen verteilt. In einer fast leeren Pension konnte übernachtet werden, wegen Corona gab es kein Frühstück. Jedoch beim MdL Thomas Tillschneider wurde ein „fürstliches Frühstück“ serviert, wie es Karsten Schefold in seinem Reisebericht nennt. Außerdem gab es nach getaner Arbeit einen Grill-Abend, an dem auch andere Helfer, z. B. aus Sachsen, teilnahmen, so dass es zu interessanten Gespächen kam. Der letzte Tag begann wieder mit einem reichlichen Frühstück bei Herrn Tillschneider, der schließlich noch am Nachmittag vor der Heimreise zu Pizzas im Freien einlud. – Die badischen Aktivisten beschlossen, im August zum Bundestagswahlkampf wieder nach Sachsen-Anhalt zu fahren. Auch die dünn besiedelte herrliche Landschaft hat beeindruckt.