Nachhaltigkeit

Peter Bulke/   „Optimisten braucht das Land“, so betitelte BZ-Chefredakteur Thomas Fricker zum Jahreswechsel seinen Leitartikel. Er erwähnte die widersprüchlich erscheinenden Einschätzungen der Bundesbürger. Die Mehrheit sei in bezug auf die persönliche Situation zuversichtlich. Aber zugleich ist Pessimismus stark verbreitet. Man kann dieser Erkenntnis der Meinungsforscher aber durchaus eine gute Seite abgewinnen. Sie zeigt, dass viele Menschen nicht nur an ihr persönliches Wohl denken, sondern auch daran, was auf unser Land und darüber hinaus zuzukommen droht. Es gibt starke Veränderungen in unserer Gesellschaft, vor allem infolge der Zuwanderungen. Auch berichteten einige Medien, in Deutschland habe sich 2018 das Gefühl stark verbreitet, dass zwar viel über den drohenden Klimawandel geredet wird, dass daraus aber nicht genügend Konsequenzen gezogen werden. Unser Ministerpräsident Kretschmann hat deshalb gerade dieses Thema in den Mittelpunkt seiner Silvester-Fernseh-Ansprache gestellt.

Mit dem Klimawandel eng verbunden ist die Ausbeutung der Erde. Wir leben nicht nachhaltig. Eine wichtige Stimme aus unserer Gegend hierzu ist der Co-Präsident des Club of Rome, Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker aus Emmendingen. Er ist einer der Autoren des Buches „Wir sind dran“ (siehe obiges Foto). Beim Tag der Energie im Ganther-Biergarten stellte er im vergangenen Herbst fest, dass wir große Diagnostiker, aber sehr schlechte Therapeuten für den Patienten Erde haben. Nachhaltigkeit bedeutet: Die Bedürfnisse der heute lebenden Menschen sollen so befriedigt werden, dass die Möglichkeiten künftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Aus dem natürlichen Bestand wird nur soviel verbraucht, wie die Erde erneuern kann (Holz, Grundwasser usw.) bzw. es wird nicht mehr CO2 ausgestoßen, als Ozeane und die Vegetation aufnehmen können. Dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit dienen Effizienzsteigerungen. Diese sollten mit Preissteigerungen als Anreiz/Druck zu noch mehr Effizienz einhergehen (z.B. Steuer auf CO2-Ausstoß).

Volker Kempf, AfD-Kreisrat im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, weist auf die zwei Hauptprobleme hin, die dem Weg zu Nachhaltigkeit im Wege stehen: das Wirtschafts- und das Bevölkerungswachstum. Auf Wirtschaftswachstum zu verzichten, kann insbesondere von den z. T. riesigen Schwellenländern nicht verlangt werden. Ansetzen sollte man deshalb beim Bevölkerungswachstum. (Zu nennen sind hier vor allem Afrika und Südasien.) Es ist schon bemerkenswert, wie wenig man sich auf internationaler Ebene mit diesem sicher schwierigen Problem beschäftigt. Volker Kempf: „Die den größten Bogen um genau dieses Kardinalproblem machen, sind paradoxerweise die, die sich Die Grünen nennen.“ ( Sie begrüßen jede Zuwanderungswelle in unser dichtbesiedeltes Land.)