Testzentren in Freiburg schließen oder nicht?

Benjamin / Seit einigen Wochen ist der Inzidenzwert in Freiburg so niedrig, dass man für Restaurantbesuche und andere Aktivitäten keinen Corona-Schnelltest benötigt. Deswegen wird heftig darüber diskutiert, ob man die vielen Testzentren in Freiburg schließen soll oder nicht. Auf der anderen Seite steigt der Inzidenzwert in Freiburg, sowie bundesweit, jeden Tag ein Stückchen an. Vor rund einem Monat, als man noch einen Schnelltest benötigte, wurden z.B. am Schnelltestzentrum am Freiburger Strandbad 300 Tests pro Tag gemacht, mittlerweile sind es lediglich 20 bis 30 Tests pro Tag, also ein signifikanter Rückgang.

Die Badische Zeitung hat in verdeckten Tests viele Testzentren in Freiburg unter die Lupe genommen. Sie meldeten unseriöse Praktiken bis hin zu finanziellem Betrug der Tests. Daraufhin kontrollierte das Gesundheitsamt mehrere Testzentren und von 13 kontrollierten mussten 10 Testzentren schließen. Dabei geht das Amt Hinweisen und Beschwerden nach – und die führen offenbar zu einer hohen Trefferquote. Aber auch aufgrund der niedrigen Inzidenz haben mehrere Testzentren von sich aus ihren Betrieb eingestellt.

Ob die Testzentren in einigen Wochen oder Monaten komplett wieder ihren Betrieb aufnehmen, ist von den Inzidenzwerten abhängig. Sollten sie steigen, wird es wieder so viele Tests geben wie vor rund einem Monat.

Hajo Grundmann, Professor für Infektionsprävention der Uniklinik Freiburg, warnt davor, sich auf den niedrigen Inzidenzzahlen auszuruhen. Das Testen spiele dabei gar nicht die entscheidende Rolle. Das Testen wird dann wieder ins Spiel kommen, wenn die Inzidenz stark steigen sollte. Eilleen Blum und ihre Kolleginnen glauben aber nicht, dass sie dann noch einmal ein Testzentrum betreiben werden: „Es wird auf jeden Fall so sein, dass es weniger Testungen sein werden, und dann wird man sich natürlich zweimal überlegen, ob man noch öffnet und ob man überhaupt noch mal kostendeckend arbeiten kann.“