Der Stühlinger Kirchplatz gilt in Freiburg als äußerst gefährlicher Bereich. Manche sprechen sogar abends und nachts von einer „No-go-Area“. Drogendelikte, Schlägereien und Messerangriffe gehören dort oft zur Tagesordnung. Aus diesem Grund hat die Polizei in enger Abstimmung mit der Stadt Freiburg eine Messerverbotszone erlassen.
Erhöhte Kriminalitätsrate am Stühlinger Kirchplatz
Wie die Polizei in ihrer Kriminalitätsstatistik angibt, ist die Anzahl der Messerangriffe im Jahr 2024 um 36,6 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Besonders in sogenannten Brennpunkt-Arealen wie dem Stühlinger Kirchplatz, der Innenstadt und der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge im Stadtteil Haslach wurden hohe Kriminalitätsraten verzeichnet. Im Jahr 2024 wurden in Freiburg insgesamt 138 Messerangriffe registriert, davon 73 im öffentlichen Raum. Auf dem Stühlinger Kirchplatz allein wurden elf Fälle erfasst – zusätzlich 19 weitere Straftaten, bei denen Messer im Spiel waren.
Messerverbotszone – ein sinnvoller Schritt oder Augenwischerei?
Dass die Polizei Maßnahmen ergreift, ist grundsätzlich positiv. Eine Messerverbotszone erscheint jedoch wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Es ist unaufrichtig, der Bevölkerung oberflächliche Lösungen anzubieten, die letztendlich nur als Beruhigungspflaster dienen. Um effektiv gegen Messerstraftaten vorzugehen, bedarf es umfangreicherer Maßnahmen. Hierzu gehören:
- Kontrollierte Grenzen,
- ein entschlossenes Vorgehen seitens der Polizei und Justiz,
- konsequente Abschiebungen von Straftätern.
Stellungnahme des Freiburger Polizeipräsidenten
Polizeipräsident Franz Semling erklärte gegenüber der Badischen Zeitung: „Denn jedes beschlagnahmte Messer bedeutet ein Mehr an Sicherheit, nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten.“
Diese Aussage ist korrekt, jedoch bleibt sie oberflächlich. Es reicht nicht, nur Symptome zu bekämpfen – die Ursachen müssen ebenfalls konsequent angegangen werden.
CDU brachte Antrag ein, Grüne empören sich darüber
Die CDU-Fraktion brachte den Antrag zur Messerverbotszone ein. Prompt kam Kritik von der Grünen-Fraktion. Diese sieht in der Anordnung einer Verbotszone einen Schritt hin zu einem Platz, der sicher, lebendig und einladend für alle sein soll – nicht nur punktuell, sondern dauerhaft.
„Es gibt keinen Grund, ein Messer bei sich zu tragen – aber viele Gründe, es zu lassen,“ erklärte Stadtrat Karim Saleh in einer Pressemitteilung. Die Grünen fordern Augenmaß bei den Kontrollen.
Neben Freiburg haben auch Stuttgart, Mannheim, Heilbronn und Heidelberg Messerverbotszonen an bestimmten Kriminalitätsschwerpunkten eingeführt.
Was muss effektiv getan werden?
Kriminalitätsschwerpunkte wie der Stühlinger Kirchplatz müssen von der Polizei besonders intensiv überwacht werden. Jede Straftat sollte konsequent und hart geahndet werden. Der Stühlinger Kirchplatz ist bereits seit Langem über die Grenzen Freiburgs hinaus für seine kriminellen Zustände bekannt.
Es braucht keine Symbolpolitik mit Lichterketten, sondern echte Sicherheit – mit mehr Polizei, intelligenter Überwachung und klaren Regeln. Wenn ethnische Gruppen mit Messern und Schlagwaffen mitten in Freiburg aufeinander losgehen, ist das nicht kulturelle Vielfalt, sondern eine akute Gefahr für die öffentliche Sicherheit.
Deshalb gilt: Abschiebung statt Symbolpolitik.
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