Klas von Zahn, der Leiter des Freiburger Umweltschutzamts, äußerte sich besorgt über die aktuelle Klimaschutzbilanz der Stadt, die alles andere als positiv ausfällt. Im Umweltausschuss erklärte von Zahn, dass die CO2-Emissionen erneut gestiegen seien. Dies ist jedoch kein spezifisches Phänomen innerhalb Freiburgs, denn dieser Wert steigt weltweit. Der Hauptgrund dafür ist laut von Zahn der Verkehr, der im Stadtgebiet seit 2020 rasant zugenommen hat.
Freiburg ist im Bereich erneuerbarer Energien zwar gut aufgestellt, doch der Anteil regenerativer Stromerzeugung am Gesamtstromverbrauch der Stadt liegt bei weniger als zehn Prozent, wie die städtische Klimaschutzbilanz im Umweltausschuss zeigte. Trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien bleibt der Effekt auf den Gesamtverbrauch begrenzt.
Langfristig gibt es jedoch Fortschritte: Zwischen 1992 und 2022 wurde der CO2-Ausstoß pro Einwohner um knapp 43 Prozent auf 6,85 Tonnen gesenkt. Zudem stieg der Anteil erneuerbarer Energien von 1,9 Prozent im Jahr 2005 auf 9,8 Prozent im Jahr 2022.
Ein abschließendes Wort von von Zahn: „Die aktuelle, nach bundesweiten Standards erstellte Klimabilanz zeigt, dass Freiburg grundsätzlich auf dem richtigen Weg ist, allerdings deutlich zu langsam vorankommt.“ Er fügte hinzu: „Um bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen, müsste sich die Geschwindigkeit der jährlichen CO2-Reduktion in Freiburg im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 15 Jahre versechsfachen.“
Erneut wird den Autofahrern die Hauptschuld für die schlechte Klimabilanz gegeben. Es muss jedoch endlich Schluss sein mit der einseitigen Verteufelung der Autofahrer. Nach fast 14 Jahren grüner Landesregierung liegt Baden-Württemberg bei den erneuerbaren Energien bundesweit weit hinten. Der Zubau stagniert, während alte, klimabelastende Strukturen abgebaut und durch teure Neubauten ersetzt werden – oft mit dem Ziel, Profite zu maximieren. Milliardenausgaben durch das EEG fließen in die Taschen einiger weniger, anstatt echte Fortschritte in der Klimapolitik zu erzielen.
Die Klimapolitik der Landes- und auch der Freiburger Stadtregierung ist bislang weitgehend gescheitert.