Peter Bulke/ Was im südlichsten deutschen Siedlungsgebiet vor sich geht, sollte uns nicht gleichgültig sein.
Am 20. 10. hatte Südtirol eine Landtagswahl. Im 31-köpfigen Landtag sind 8 Gruppierungen vertreten, eine unübersichtliche Zusammensetzung! Sieger ist natürlich wie bisher die traditionsreiche Südtiroler Volkspartei (SVP). Diese Partei des Landeshauptmanns Kompatscher verlor allerdings 2 Sitze und hat nur noch 13 der 31 Sitze. Im Jahre 2008 war sie erstmalig unter die 50%-Grenze gerutscht. Die Partei der italienischen Regierungschefin Meloni erhielt 2 Sitze. Freude herrscht bei der Südtiroler Freiheit (STF). Sie konnte die Zahl der Sitze von 2 auf 4 verdoppeln bei einem Stimmenanteil von 10,9 %. Der Vorsitzende Sven Knoll meinte: Die Südtiroler Freiheit ist und bleibt die 1. Adresse, wenn es um Selbstbestimmung und Schutz der Identität unserer Tiroler Heimat geht. Doch es ist auch Enttäuschung zu vernehmen. Der Obmann des Andreas-Hofer-Bundes von Tirol meinte über die Wähler: Lemmingen gleich vertrauen immer noch zuviele Wähler den Sonntagsreden und leeren Versprechungen der italienischsten aller deutschen Parteien: der SVP. Damit soll ausgedrückt werden, dass die SVP (zumindest mehrheitlich) und ihr Landeshauptmann Kompatscher mit dem jetzigen Zustand Südtirols durchaus zufrieden zu sein scheinen. Denn innerhalb der EU bilden die zwischenstaatlichen Grenzen kein großes Hindernis für das Zusammenleben der Menschen. Das Fernziel einer Abkehr vom italienischen Staat ist bei der SVP nicht mehr zu vernehmen.
Der europaweite Migrantenzustrom hat natürlich auch Südtirol nicht verschont. In einem Beitrag in der Schützenzeitung wird die Überfremdung in den Schulen beklagt: Die Kernfrage ist, wie man den effektiven Schutz der heimischen Volksgruppen und eine bestmögliche Bildung aller ermöglichen kann. Die Antwort: Getrennte Einrichtungen für Deutsche, Ladiner, Italiener und Migranten. Die Voraussetzung dafür: Die Unabhängigkeit Südtirols. Das derzeit gültige Autonomiestatut legt fest, dass der Unterricht in Kindergärten und Schulen in der Muttersprache stattfindet. Linke Medien, Grüne und z.T. italienische Parteien fordern zunehmend die Einführung gemischtsprachiger Schulen.
Was meint Meloni? Sie sagte 2022, dass sie die ethnische Südtirol-Autonomie abschaffen und durch eine Territorial-Autonomie ersetzen möchte. Aber dadurch würde die Schutzmachtfunktion Österreichs infrage gestellt. Auch möchte Melonie die Automonie schwächen und den Nationalstaat stärken.